Asylpolitik – Ganzheitliche Konzepte nötig.
„Da Frau Alt es wohl bisher auch nicht geschafft hat das Thema Asylbewerber im Kabinett zu besprechen und die Ministerien an einen Tisch zu nehmen, ist es folgerichtig, daß die CDU jetzt mit den Kommunen die Handlungsfelder genau analysiert und dann die Arbeit der Kabinetts erledigt. Auch Ministerpräsidentin Dreyer läßt ihr eigenes soziales Kernthema links liegen“, so Schartz.
Rheinland-Pfalz könne sich ein Beispiel an Baden-Württemberg und dem Saarland nehmen. Dort wurden in Kabinettsrunden Gesamtkonzepte für die Aufnahme und Betreuung der Asylbewerber erstellt. Das Saarland verbindet ganz pragmatisch die Unterbringung von Asylbewerbern zum Bespiel mit Förderungen der Ortsentwicklung und richtet eine Koordinierungsstelle ein. Baden-Württemberg nimmt Millionen in die Hand um soziale Integration zu fördern. Nordrhein-Westfalen fördere z.B. Maßnahmen der Gemeinden über die landeseigene NRW-Bank. „In Rheinland-Pfalz scheint jedes Ministerium seine eigene Strategie zu verfolgen, wenn es denn eine gibt“, so Schartz.
Aus seiner Sicht müsse die Sozialberatung für die Asylbewerber ausgeweitet werden, die Sprachförderung sei zu verstärken. Auch sei es ein „Unding“, daß die Asylbewerber bei der Aufnahme nicht nach ihren beruflichen Fähigkeiten befragt würden. „In einem Land, das einen erheblichen Fachkräftemangel hat, der sich noch verschärft, kann man dieses Potential doch nicht einfach ignorieren. „ Jeder der Asylbewerber bringt handwerkliche und intellektuelle Fähigkeiten mit, die man erkennen und fördern muß“, so die Meinung von Günther Schartz. Allein aus dieser Aufzählung ergebe sich, daß im Land jedes Ministerium gefordert sei. Gerade bei beruflichen Themen gehörten dann auch die Wirtschaftskammern, die Weiterbildungsträger und die Arbeitsverwaltung an den Tisch.
Mit diesem ganzheitlichen Ansatz könne den Menschen auch eine wirkliche Perspektive im Rheinland-Pfalz gegeben werden. Wer beruflich und sprachlich integriert sei, habe eine besseren Zugang in unsere Gesellschaft und fühle sich mit seiner Situation auch wahrgenommen und berücksichtigt, so der Trier-Saarburger Landrat.
Für seinen Verantwortungsbereich im Landkreis Trier-Saarburg werden zur Zeit die Konzepte zur Sprach- und Berufsförderung, zum Thema Gesundheit und der sozialen und gesellschaftlichen Partizipation mit externen Trägern zusammen erstellt. Für Sprachkurse hat der Kreis über seine Zukunftsstiftung ein eigenes Förderprogramm aufgelegt.