Stammtisch des CDU-Gemeindeverbandes Hermeskeil
Als Referenten standen den ca. 60 interessierten Teilnehmern mit Landrat Günther Schartz, Roland Wernig, Geschäftsführer der Planungsgemeinschaft Region Trier, sowie Bürgermeister Michael Hülpes kompetente Referenten zur Verfügung.
Nach der Begrüßung durch Sven Stieffenhofer erläuterten Landrat Günther Schartz und Roland Wernig mit Hilfe einer Präsentation anschaulich mit vielen Zahlen und Fakten den Ist-Zustand und Ausblick der erneuerbaren Energien in der Region Trier, gegliedert in Sonnenkraft, Biomasse, Wasserkraft, Windkraft und Geothermie. Dem schloss sich Bürgermeister Michael Hülpes an, der auf die konkrete Situation rund um Hermeskeil einging.
Der Weg in der Region Trier geht hin zu einer 100-prozentigen erneuerbaren Energien-Bilanz. Allerdings gehen mit dieser Entwicklung auch Fragen einher, die beantwortet werden müssen. Ein Thema sei hier der Landverbrauch, der von aktuell 0,5 Prozent der Landesfläche aufgrund von Vorgaben aus Mainz auf 2 Prozent gesteigert werden müsse. In diesem Zusammenhang müsse jedoch zwingend auf die Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln geachtet werden. Ferner gehe es auch um die Beeinträchtigung der Landschaft durch den Bau von Stromtrassen, Photovoltaikanlagen und Pumpspeicherkraftwerken. Die Weiterentwicklung in diesem Bereich dürfe nicht am politischen Widerstand beispielsweise beim Bau von Stromtrassen scheitern. Weitere wichtige Fragen seien die Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Energie.
Eines der Hauptthemen war die Öffnung der regionalen Windenergieplanung. Die so genannten „Restgebiete“, also die Flächen, die potentiell mit Windrädern bebaut werden dürfen und nicht innerhalb einer „Kernzone“ liegen, werden ausgeweitet. Für diese Flächen, die keinen weiteren überregionalen raumordnungsplanerischen Eingriffen unterliegen, werden die Verbandsgemeinden künftig im Rahmen einer Flächennutzungsplanung Baurecht regeln müssen bzw. dürfen. Dies auch, um Wildwuchs zu verhindern.
Auf Seiten der Ortsgemeinden wird die Frage der neuen Windkraft-Standorte besonders beobachtet, da hier teils beträchtliche Pacht- und Konzessionseinnahmen (umlagefrei) erwartet werden. Diejenigen Ortsgemeinden, die aufgrund Ihrer Lage keine Windkraftstandorte vorweisen, sollen im Rahmen eines Solidarpaktes einen Teil der Windkrafteinnahmen erhalten. Wichtig sei, den Solidarpakt zu schmieden, bevor konkrete Zahlen über Standorte und Anzahl der neuen Windrädern feststehen, so Stieffenhofer. Aktuell habe die Verbandsgemeinde ein Windenergiekonzept in Auftrag gegeben.
In der anschließenden Diskussion wurden Fragen rund um das Thema „Energie“ teils kontrovers behandelt. Im Ergebnis war man sich einig, dass, insbesondere vor dem Hintergrund einer Versorgungssicherheit und Verfügbarkeit, der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden müsse. Ein geordneter Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie zur Stromerzeugung werde umgesetzt. Allerdings müsse das deutsche Ausstiegsszenario „europäisiert“ werden, Stichwort: Cattenom. Durch einen möglichst landschafts- und umweltschonenden Energiemix in Verbindung mit dem Aufbau von regionalen Energiespeicherkapazitäten könne die Energiewende gelingen.
Ziel eines regionalen Energiekonsenses ist für die CDU die Herstellung eines bürgerschaftlich günstigen Klimas zur Umsetzung eines regionalen Energiekonzeptes durch eine abgestimmte Regionalplanung sowie durch Einbeziehung von Kommunen, Energieversorgern und privaten Investoren als unabdingbarer Voraussetzung für die Umsteuerung in der Energieversorgung in Richtung Regionalisierung und Nutzung von erneuerbaren Energiequellen.
Sven Stieffenhofer bedankte sich abschließend im Namen des CDU-Gemeindeverbandes Hermeskeil bei den Referenten für den informativen Abend und bei den zahlreichen Zuhörern für ihr großes Interesse an der Veranstaltung.