CDU Kreisverband Trier-Saarburg

CDU-Gemeindeverband Hermeskeil

CDU-Gemeindeverband Hermeskeil zu Gast im Abfall- und Verwertungszentrum der A.R.T. in Mertesdorf
Auf Initiative ihres Vorsitzenden Sven Stieffenhofer besichtigten einige Mitglieder des CDU- Gemeindeverbandes Hermeskeil kürzlich die mechanisch-biologische Trocknungsanlage in Mertesdorf.

Die Regionale Entsorgungsgesellschaft mbH (RegEnt GmbH) als eine 100%ige Tochter des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft Trier ist Eigentümerin und Betreiberin der Trocknungsanlage in Mertesdorf. Hier werden die Abfälle von ca. 516.000 Einwohnern aufbereitet. Das Einzugsgebiet erstreckt sich auf die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel, Trier-Saarburg, Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie die Stadt Trier, was einer Fläche von ca. 5.000 km² entspricht.

Das Abfallrecht verlangt, dass Siedlungsabfälle vorbehandelt werden müssen, bevor die nicht verwertbaren Reststoffe deponiert dürfen. Die RegEnt GmbH erwarb in 2006 die Abfallbehandlungsanlage Mertesdorf aus der Insolvenz des vorherigen Investors. Sodann wurden über zwölf Millionen Euro investiert und die Anlage soweit fertig gestellt, dass der Probebetrieb am 29. März 2007 aufgenommen werden konnte. Der Regelbetrieb startete am 7. Mai 2007.


Die weltweit gestiegene Nachfrage nach Energieträgern erfordert es, die im Restmüll enthaltene Energie so vollständig und effizient wie möglich zu nutzen und die Potenziale beispielsweise an Metallen und Kunststoffen durch ein verstärktes Recycling zu erschließen. Hier werden die Abfälle aus Haushalten und Gewerbebetrieben nicht mit Fremdenergie, sondern durch die Arbeit von Mikroorganismen, die im Abfall enthalten sind, getrocknet. Die leicht abbaubare organische Substanz des Restmülls wird durch sie während einer sieben- bis zehntägigen Rottezeit abgebaut. Dabei entsteht Wärme. Mit dieser Wärme wird der Abfall getrocknet. Durch die biologische Trocknung wird das Gewicht des Abfalls um durchschnittlich 35 % reduziert. Dann wird das Eisenmetall mit einem Überbandmagneten vollautomatisch aussortiert. Der verbleibende Abfall, der statt der anfänglichen 48 jetzt nur noch einen Restfeuchte von weniger als 12 % aufweist, wird als Ersatz für fossile Brennstoffe in Kraftwerken eingesetzt. Die Mertesdorfer Anlage ist für 180.000 Tonnen Restabfälle aus Haushalten und Gewerbe und 40.000 Tonnen Sperrabfällen ausgerichtet. Der aktuelle Jahresdurchsatz beträgt 120.000 bis 130.000 Tonnen bei täglichen Anlieferungen von durchschnittlich 460 Tonnen.

Die Anlage kann problemlos um zusätzliche Sortier- und Aufbereitungsschritte erweitert werden. So können zusätzlich verwertbare Rohstoffe wie Papier, Pappe, Kunststoffe, Holz und Nichteisenmetalle vollautomatisch aussortiert werden. Während eines großtechnischen, einjährigen Versuchs soll die Menge und Qualität der zusätzlich gewinnbaren, werkstofflich verwertbaren Abfälle bestimmt werden. Die Sortierung im Rahmen dieses Versuches begann im Mai 2009 mit der Aufnahme des Probebetriebes. Die Kosten für Versuchsaufbau und -durchführung belaufen sich auf mehr als 1 Million EUR. Ziele des Versuchs sind die Bestimmung der Menge und Qualität von zusätzlich gewinnbaren, werkstofflich verwertbaren Abfällen, Erkenntnisse über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Brennstoffeigenschaften von getrockneten Abfällen sowie eine Abschätzung der Möglichkeiten einer gemeinsamen Sortierung von getrocknetem Abfall und Leichtverpackungen

Heute wird zum Sortieren von Abfällen moderne Technologie eingesetzt. Vor dem Hintergrund, dass die meisten Materialien das Licht im Nahinfrarot-Wellenlängenbereich reflektieren, werden auch die Abfälle mittels Nahinfrarot (NIR) anhand der spezifischen und unverwechselbaren Spektraleigenschaften im Bereich des reflektierten Lichts sortiert. Zuvor werden sie zerkleinertet und aufbereitetet. Erstmals sollen in dem großtechnischen Versuch zuvor getrocknete Abfälle mit diesen Technologien sortiert werden.

Sven Stieffenhofer bedankte sich abschließend bei der Pressesprecherin Frau Hill sowie dem Betriebsleiter Herrn Crames für den aufschlussreichen und informativen Besichtigungstermin. „Ich hoffe, dass Bundestag und Bundesrat sowie ggf. auch der Vermittlungsausschuss im Rahmen des anhängigen Gesetzgebungsverfahrens in Kürze den Weg dafür ebnen, dass die Erfolgsgeschichte in Mertesdorf weitergeht.“, so Sven Stieffenhofer.